Kleine und große Erfolgsgeschichten

Wir sind glücklich und dankbar, dass wir einige unserer Weggefährtinnen und Weggefährten, aber auch einen unserer Schützlinge zu einem Interview einladen durften. Hier können Sie unsere Arbeit aus sozusagen erster Hand und aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennenlernen.
Bitte beachten Sie: Unsere Schützlinge und unsere weiteren Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner möchten wir auch nach unserer gemeinsamen Zeit schützen. Wir haben ihre Namen in den Interviews deshalb anonymisiert.

Interview mit Frau K., Vormundin im Bezirksamt

Der Träger schaut auch über den Tellerrand und individuell auf das Kind und bemüht sich für die Betreuten vieles zu ermöglichen. Der Umgang ist ehrlich miteinander.

Frau K., Vormundin

Liebe Frau K., bitte stellen Sie sich kurz vor.
Mein Name ist Frau K., ich bin seit 15 Jahren Vormundin im Bezirksamt in Hamburg und habe vorher im Allgemeinen Sozialen Dienst und auch bei einem Träger der Jugendhilfe gearbeitet.

Welche Aufgaben hat Ihre Behörde bzw. die Abteilung „Amtsvormundschaften“ beim Jugendamt?
Als Vormundin übernehme ich Teile der elterlichen Sorge, also z.B. die Personensorge oder die Vermögenssorge, für Kinder und Jugendliche, oder man bekommt vom Familiengericht einzelne Wirkungskreise der elterlichen Sorge übertragen und wird somit zum Ergänzungspfleger für Teilbereiche der Personensorge (z.B. Aufenthaltsbestimmungsrecht oder Gesundheitssorge usw.) D.h. man entscheidet für Kinder und Jugendliche, wo diese z.B. leben sollen und trifft für diese Entscheidungen. Man hat nicht nur die rechtlichen Interessen eines Kindes zu vertreten, sondern sich auch um persönliche Belange zu kümmern und die Erziehung zu gewährleisten, indem für das Kind nach einer geeigneten Unterbringung gesucht und entschieden wird.

Wie ist es zur Zusammenarbeit mit SPECTRUM für Soziale Hilfen gekommen?
Ich bin aufgrund einer Vertetung einer Kollegin für zwei Kinder in einer Wohngruppe zuständig geworden. Diese Wohngruppe hat sich dann zu einem Wechsel zu SPECTRUM entschieden. So waren dann die Kindern, für die ich zuständig gewesen bin, zu SPECTRUM gekommen.

Wie haben Sie die Unterstützung durch SPECTRUM für Ihre Betreute empfunden?
Gut war die pädagogische Unterstützung vor Ort für die Mitarbeitenden. Auch die Kinder haben einen guten Kontakt zu den Leitungen und die Leitungen kennen auch die Kinder. Es findet eine gute professionelle Beratung für die Mitarbeitenden der Wohngruppe statt, dies empfinde ich als herausragend. Ich habe in der Zwischenzeit auch weitere Betreute in anderen Wohngruppen gehabt und habe dies dort ebenfalls so erlebt. Die Stimmung in den Wohngruppen ist gut und positiv, alle Mitarbeitenden machen einen fröhlichen und aufgeweckten Eindruck. Die Wohngruppen kennen sich untereinander und man spürt, dass die Mitarbeitenden gut miteinander zusammenarbeiten.


Wie ist die Hilfe für Ihren Schützling/Ihre Schützlinge verlaufen?
Die Hilfen waren sehr gewinnbringend. Insbesondere ein Fall war besonders fordernd und die Mitarbeitenden der Familienanaloge Wohngruppe waren sehr leidensfähig und haben auch die besonders anstrengende Elternarbeit gut gemeistert.
Der Träger schaut auch über den Tellerrand und schaut individuell auf das Kind und bemüht sich für die Betreuten vieles zu ermöglichen. Der Umgang ist ehrlich miteinander.
Die Hilfen war sehr erfolgreich, selbst eine Hilfe bei der die Einrichtung gewechselt werde musste ist vom Träger sehr verantwortungsvoll durchgeführt worden und hatte eine gute Übergangslösung bis ein passendes Angebot gefunden worden war. Ein anderer Betreuter ist sehr kurzfristig aufgenommen worden und in einer Schichtdienstwohngruppe gut umsorgt worden. Die unterschiedlichen Kinder und Jugendlichen haben sich in ihren jeweiligen Einrichtungen wohl gefühlt und diese auch als einen sicheren Ort betrachtet.

Gab es besondere Herausforderungen, welche Ihrer Meinung nach durch SPECTRUM, besonders gut gemeistert wurden?
In einem Punkt muss ich sagen, dass die konflikthafte Elternarbeit für andere Träger durchaus ein Grund gewesen wäre, die Betreuung nicht weiter zu gewährleisten. Die Unterstützung war besonders und der Träger hatte für alle Fälle einen Plan parat und die Mitarbeitenden wurden gut unterstützt.

Würden Sie den Träger / das Angebot weiterempfehlen?
Ja, unbedingt!

Vielen lieben Dank, dass Sie Ihre Eindrücke mit uns geteilt haben, Frau K.

Bericht von Tracy: Mein Leben in der Spectrum Familie.

Ich bin mit 9 Jahren nach Gartow in die Heilpädagogische Lebensgemeinschaft gezogen. Am Anfang dachte ich, es wäre ein Urlaub oder ähnliches, schnell musste ich jedoch feststellen, dass dies jetzt mein neues Zuhause ist.
Für mich war klar : "NEIN! das ist nicht mein Zuhause, ich möchte zurück, egal was ich dafür tun muss."

Viele Jahre habe ich den Mitarbeiter*innen in Gartow das Leben schwer gemacht. Jegliche Regeln gebrochen, geschlagen, geklaut und abhauen.

Heutzutage tut mir das sehr leid, früher habe ich jedoch keinen anderen Ausweg gesehen. Hilfe konnte ich auch nicht annehmen. Ich konnte mich schlecht an das neue Leben gewöhnen und auch nicht wirklich Freunde finden.
In der Schule lief es auch nicht gut, ich war auf einer Förderschule und ich war sehr schlecht. Ein Gutachter sagte einmal : "...das Kind wird keinen Abschluss bekommen...", dazu später mehr.

Dank Spectrum, konnte ich einen Realschulabschluss, eine Ausbildung als Sozialpädagogische Assistentin machen und eine eigene Familie gründen.

Tracy, lebte lange in der Heilpädagogische Lebensgemeinschaft Gartow

Nach ein paar Jahren habe ich meine erste große Liebe kennengelernt, die mich aus einem tiefen Loch gezogen hat und meine Vorstellung von meinem Leben änderte. Das ist mein Zuhause und hier möchte ich nun Leben. Ich habe Freunde gefunden, die Schule lief mittlerweile besser und ich habe angefangen, Spaß am Leben zu haben. Ich habe gelernt mich an Regeln zu halten und bin in der Schule viel besser geworden. Meine neuen Ziele : mit meinem Freund zusammen ziehen, einen Schulabschluss zu machen und eine Ausbildung zu bekommen. Ich habe mir viel vorgenommen, da der Gutachter mal sagte, dass aus mir nichts werden würde.

Mein Leben ging voran und ich habe viel Unterstützung von Spectrum und ihren Mitarbeiter*innen bekommen.

Leider hielt dies nicht lange an, da der Mittelpunkt meines Lebens gestorben ist, meine erste große Liebe, es war für mich ein Absturz und für mein Leben das schlimmste. Ich habe dennoch nach vorn geschaut, mit der Hilfe die ich endlich annehmen konnte.
Dank Spectrum, konnte ich einen Realschulabschluss, eine Ausbildung als Sozialpädagogische Assistentin machen und eine eigene Familie gründen. Ich kann heutzutage sagen, dass Spectrum und seine Mitarbeiter*innen sich große Mühe geben, die Kinder und Jugendlichen auf den richtigen Weg zu bringen und zu lenken.

Ich bin dafür sehr dankbar, dass ich ein Teil dieser Familie sein darf. Auch heutzutage habe ich noch ein gutes Verhältnis. Danke dafür.

Bericht von Ronja aus dem Leben in einer Familienanalogen Lebensgemeinschaft

Ich habe damit eine zweite Familie dazugewonnen was ich als absolute Bereicherung ansehe.

Ronja, lebte 12 Jahre in der Familienanalogen Lebensgemeinschaft

Mein Name ist Ronja und ich habe 12 Jahre lang in einer Familienanalogen Lebensgemeinschaft gelebt.

Da in meiner Familie kein guter und kindgerechter Umgang herrschte, konnten meine Eltern mir keine normale Erziehung ermöglichen, weshalb ich mit fünf Jahren nach Gartow (Niedersachsen) kam. In Gartow wurde mir bis zu meinem 17. Lebensjahr ein Zuhause geschenkt.
Mit der Zeit wurde jedoch das Bedürfnis zu meinem Vater zu ziehen größer, sodass ich aus der Familienanalogen Lebensgemeinschaft auszog. Auf diese 12 Jahre in Gartow zurückblickend, kann ich aus tiefster Dankbarkeit sagen, dass es das Beste war, was mir in meiner Lebenssituation hätte passieren können! Ich wurde von zwei Frauen großgezogen, die versuchten mir alle Träume in meinem Leben zu ermöglichen. Ob es Fußball, Geburtstagsfeiern oder die gemeinsamen Urlaube waren, die zwei haben mich wohlbehütet und in voller Sicherheit aufgezogen.

Für manche Kinder/Jugendliche mag solch ein Konzept keine tolle Lösung sein, da man nicht mehr bei seiner leiblichen Familie ist. Doch ich habe damit eine zweite Familie dazugewonnen was ich als absolute Bereicherung ansehe.